Aktuelles aus der Gemeinderatssitzung vom 12.04.2022 – Newsletter

Themen: Einzelhandelsuntersuchung, Städtebaulicher Wettbewerb Graben-/Friedrichstraße, Einbau eines Kindergartens in die ehemalige Werkrealschule Enzweihingen

 

Einzelhandelsuntersuchung

Im Jahr 2006 wurde das letzte Einzelhandelskonzept erstellt. Das Büro ecostra aus Wiesbaden wurde mit der Aktualisierung und Weiterentwicklung beauftragt. Insgesamt hat sich der bereits 2006 festgestellte Trend fortgesetzt. Vaihingen gelingt es nur teilweise, die vorhandene Kaufkraft in der Stadt zu binden. Die Kaufkraftbindung liegt bei Nahrungs- und Genussmittel lediglich bei ca. 70 Prozent, bei Bekleidung, Gesundheit und Körperpflege bei unter 50 Prozent. Leerstände haben vor allem in der Kernstadt zugenommen. In einzelnen Branchen hat das Online-Shopping bereits einen Marktanteil von 40 Prozent. Dennoch hat der Einzelhandel auch heute noch mit seinen Schaufenstern eine wichtige stadtbildprägende Funktion. Die soziale Funktion als Treffpunkt und Ort der Kommunikation ist neben der Kultur für das Lebensgefühl besonders wichtig. Zielvision ist, trotz Digitalisierung und Online-Handel, auch mit dem Einzelhandel funktionierende und lebendige Innenstädte zu erhalten oder wieder neu zu entwickeln. In dem 150 Seiten umfassenden Gutachten wurden neben der aktualisierten Bestandsaufnahme auch strategische und planerische Ansätze für die zukünftige Einzelhandelsentwicklung dargestellt. Neben der Kernstadt wurden auch die spezifischen Möglichkeiten und Grenzen in den Teilorten beleuchtet. Eberhard Zucker dankte dem Stadtplanungsamt für dieses umfassende Werk, welches für die künftige Bauleitplanung noch wertvoll sein könnte, insbesondere in der Abgrenzung der zentrumrelevanten Sortimente. Er bemängelte, dass die zahlreichen Hofläden in die Untersuchung überhaupt nicht einbezogen wurden. Diese seien doch für die Nahversorgung mit regionalen Produkten auch von besonderer Bedeutung. Volker Blessing bedauerte, dass es bisher noch nicht gelungen sei, in der Innenstadt abgestimmte Öffnungszeiten, die doch ein wichtiges Merkmal für die Kundenfreundlichkeit seien, zu realisieren.

 

Städtebaulicher Wettbewerb Graben-/Friedrichstraße

Diese große innerstädtische Fläche ist inzwischen fast ausschließlich im Besitz der Wohnbau Oberriexingen. Zwei denkmalgeschützte Gebäude müssen erhalten bleiben. Ansonsten ist hier eine gemischte Nutzung mit zentrumrelevantem Einzelhandel, wie im Einzelhandelsgutachten beschrieben, wünschenswert. Dies könnte dazu beitragen, dass wieder mehr Menschen auch in die Läden der Innenstadt kommen. Deshalb wird ein wichtiges Thema dieses Wettbewerbs sein, wie die Anbindung an die Innenstadt geplant werden kann. Armin Nonnenmacher mahnte, dass man jetzt diese Chance nutzen müsse und etwas Wirksames auf den Weg zu bringen, was die Stadt attraktiver mache und sich positiv auf die Kaufkraftbindung auswirken könne. Schon das Einzelhandelsgutachten von 2006 habe wertvolles Potenzial mit drei Magneten um die Innenstadt herum gesehen. Neben dem Kaufhaus Sämann sei dies das Ensle Gelände sowie der jetzt zu entwickelnde Standort zwischen Graben- und Friedrichstraße. Die Verhinderung der geplanten Entwicklung bei Ensle habe sich negativ auf die Innenstadt ausgewirkt. Dieser Fehler sollte nicht wiederholt werden, so Nonnenmacher.

 

Einbau eines Kindergartens in die ehemalige Werkrealschule Enzweihingen

Hier ging es um den Baubeschluss und die Bereitstellung der kalkulierten 1,25 Millionen Euro für den Nachtragshaushalt. Matthias Siehler merkte an, dass das zwar viel Geld sei, aber dafür werde der Innenausbau hochwertig wie bei einem neuen Kindergarten hergestellt. Er wies darauf hin, dass auch die Außengestaltung noch zu berücksichtigen sei. Es sei zu hoffen, dass Handwerker den ambitionierten Zeitplan einhalten könnten, damit bis zum Jahresende der Betrieb in dem dann neuen Kornbergkindergarten starten könne

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