Aktuelles aus der Gemeinderatssitzung vom 21.07.2021 – Newsletter

Themen: IBA 2027, BayWa – Bebauungsplan „Hans-Krieg-Straße“


IBA 2027

Dieses Thema beschäftigt den Gemeinderat und die Öffentlichkeit schon lange. Angestoßen wurde die Diskussion durch die Bewerbung von ReserVoir Kleinglattbach bei der IBA bereits 2019, allerdings ohne Baurecht für diese Flächen zu besitzen. Dies sollte im Nachgang durch den Gemeinderat erfolgen. Dass bei einer Ackerfläche zwischen 13 und 20 Hektar viele schwierige Fragen aufkommen, die zu klären sind, bevor die Fläche zu Bauland werden kann, sollte eigentlich klar sein. Außerdem sind mögliche Auswirkungen auf die anderen Stadtteile und insbesondere die Kernstadt zu berücksichtigen. Ein breit angelegter Bürgerdialog mit sehr interessanten Vorträgen und die Einladung zur Beteiligung an einer Umfrage sollte die Entscheidung vorbereiten. Die Diskussion zog sich über drei Stunden hin. Neben dem Standort Kleinglattbach wurden weitere Standorte betrachtet, auch die Gartenschau war Teil der Beschlussvorlage. Eberhard Zucker unterstrich für die Freien Wähler, dass die Gartenschau 2029 absolute Priorität habe und ihr Erfolg nicht durch finanzielle oder personelle Belastungen durch eine große IBA in Kleinglattbach gefährdet werden dürfe. Für die Entwicklung der Standorte Grabenstraße und Fuchsloch seien die IBA-Kriterien hilfreich, auch wenn sie nicht zu IBA-Projekten würden. Der Standort Kleinglattbach widerspreche dem Prinzip „Innen- vor Außenentwicklung“. Auch die oft propagierte Möglichkeit der klimagerechten Bauweise stellte er infrage, da unter anderem die Bindung von CO2 durch die Bewirtschaftung der Äcker überhaupt nicht bilanziert werde. Auch die Schwächung der Innenstadt durch das beabsichtigte Projekt mit ca. 1800 Einwohnern (größer als Riet oder Rosswag) könne nicht im Interesse der Stadt sein. In der Gesamtabwägung habe das Projekt mehr Nachteile als Vorteile. Wir Freien Wähler folgten dem Verwaltungsvorschlag und stimmten einheitlich gegen das IBA-Projekt Kleinglattbach.

 

BayWa – Bebauungsplan „Hans-Krieg-Straße“

Auch dieser Tagesordnungspunkt wurde intensiv diskutiert. Auf dem früheren BayWa Gelände beabsichtigt ein Investor, insgesamt sieben Gebäude für Wohnen und  im EG  Dienstleistungen oder Kleingewerbe zu errichten. Die Gebäudehöhen führten zu Fragen und Anträgen. Grundsätzlich sind sich Experten einig, dass zusätzlicher Wohnraum durch mehr Wohngeschosse in der Klimabilanz die besten Werte erzielt. Deshalb war es wenig nachvollziehbar, dass Mitglieder aus anderen Fraktionen, die sonst sehr den Klimaschutz betonen, hier die Anzahl der Wohngeschosse reduzieren wollten. Dass die Bebauung mit den zusätzlichen Bewohnern in diesem  Quartier von den umliegenden Anwohnern nicht begrüßt wird, ist nachvollziehbar. Die Planungen entwickelten sich über mehrere Jahre und wurden nach wertvollen Hinweisen des Gestaltungsbeirates mehrfach verändert und angepasst. Letzte Anpassungen und Einschränkungen sollen in einem städtebaulichen Vertrag mit dem Investor geregelt werden. Armin Nonnenmacher erklärte für die Freien Wähler die Zustimmung zu dem entwickelten Ergebnis. Er betonte, dass man irgendwann mal anfangen müsse, Worten auch Taten folgen zu lassen. Dieses Projekt sei ein gutes Beispiel dafür, wie Innenentwicklung gut umgesetzt werden könne, auch wenn er Verständnis für die vorgebrachten Bedenken habe. Trotzdem sei es eine echte Chance für Vaihingen. Besser als der derzeitige Schandfleck sei das geplante Projekt auf jeden Fall betonte Armin Nonnenmacher.

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